Hundefütterung in der Praxis

Die Grundlage eines jeden Lebewesens bildet die Ernährung, daher der Begriff
Lebensmittel. So auch beim Hund. Sie wirkt sich entweder positiv oder negativ auf
die Gesunderhaltung aus und das Wohlbefinden aus.
Bei der artgerechten Ernährung des Hundes wird das Beutetier imitiert. Das bedeutet
man füttert dem Hund die Nährstoffe die er benötigt in der Zusammensetzung, die für
den Hund die höchste biologische Wertigkeit hat.
Die Komponenten bestehen aus Wasser, Proteinen, Fett, Kohlenhydraten, Vitaminen
und Mineralien.
Die Proteine sollten vorrangig aus frischem Fleisch bestehen und zwar aus
Muskelfleisch und einem kleineren Anteil Innereien. Die Futterrationen sollten aus
70% Fleisch davon ca. 80-90% Muskelfleisch und 10-20% Innereien bestehen.
Getreide enthalten ebenfalls Proteine, jedoch sollte Getreide nur zu einem geringen
Teil verfüttert werden, das das Aminosäureprofil des Getreides zu stark von dem des
Hundes abweicht und es so eine geringere Wertigkeit hat, als die Proteine des
Fleisches.
Wichtig ist, dass Getreide immer fermentiert (aufgeschlossen) verwendet wird denn
so kann es der Hund effizienter und leichter verarbeiten.

Sogenannte Pseudogetreide wie Amaranth, Quinoa (beides Fuchschwanzgewächse)
und Buchweizen (Knöterichgewächs) sind Körnerfrüchte von Pflanzenarten, die nicht
zur Familie der Süßgräser (Poaceae = alle echten Getreidearten) gehören. Die
Früchte sind reich an Stärke, Eiweiß, Mineralstoffen und Fett und sind außerdem
glutenfrei. Diese Eigenschaften machen sie recht wertvoll für die Hundeernährung.
Kohlenhydrate sollten ca. 30% der Futterrationen ausmachen. Man füttert sie in Form
von fermentiertem Getreide, Obst und Gemüse. Wobei Obst und Gemüse den
geringeren Kohlenhydratanteil besitzen. Auch die wichtigen Ballaststoffe gehören zur
Gruppe der Kohlenhydrate. Ohne diese wäre eine gesunde und einwandfreie
Verdauung nicht möglich.

Fett und Fettsäuren sind in der Regel im Fleisch und den Innereien ausreichend
vorhanden. Wie aber schon erwähnt kann es zu ungünstigen Verhältnissen der
Omega 3 und 6 Fettsäuren kommen, stammt das verfütterte Fleisch nicht von Tieren
aus artgerechter Haltung. Es bietet sich das Zufüttern bestimmter Öle an (Leinöl,
Lachsöl oder eine Ölmischung) um das Verhältnis auszugleichen. Außerdem erhöht sich die
Energiezufuhr durch die Zugabe von Ölen und Fetten (Rindertalg oder Schmalz).
Bestimmte Ereignisse im Leben eines Hundes wie z.B. die Laktation nach Geburten,
die Rekonvaleszenz nach Erkrankungen oder andere kräftezehrende Situationen
machen eine erhöhte Energiezufuhr notwendig.
Ansonsten sollte zugunsten der Gewichtes, der Bauchspeicheldrüse, der Leber usw.
auf einen moderaten Fettgehalt geachtet werden.
Vitamine und Mineralien brauchen im Gegensatz vieler entgegengesetzter
Meinungen nicht supplementiert (hinzugefügt) werden. Der Hund benötigt diese nur
in kleinen Mengen und diese sind ausreichend im Fleisch, Getreide, Obst und
Gemüse enthalten.
Die Ausnahme bildet das Calcium. Da der Phosphorgehalt durch das Füttern des
Fleisches (das mehr Phosphor als Calcium enthält) erhöht ist, muss man Calcium in
Form von Calciumcitrat, Eierschalenpulver, knorpeligem Gewebe zuführen.
Selbstverständlich kann man den Futterplan des Hundes abwechslungsreicher
gestalten, indem man auch Milchprodukte wie z.B. Joghurt, Hüttenkäse, Buttermilch
als Protein verfüttert. Frischer Fisch im Ganzen wird in der Regel auch sehr gerne
von Hunden gefressen und ist aufgrund seines hohen Omega 3 Fettsäuregehaltes
sehr gesund.

Um eine gesunde Nahrung für den Hund zuzubereiten bedarf es in der Regel keines
Studiums und es ist schon gar nicht unmöglich den Hund mit allen Nährstoffen selber
zu versorgen wie uns die Industrie und Tierärzte gerne suggerieren.

Der Hund benötigt nicht alle Nährstoffe jeden Tag in einer bestimmten Menge.
Wichtig ist den Bedarf in einem bestimmten Zeitraum (ca. vier Wochen) abzudecken.
Ob man den Hund mit rohen oder gekochten Lebensmitteln füttert muss jeder für sich
selber entscheiden.

BARF

Die rohe Hundeernährung (BARF) ist sicherlich die naturnaheste Art und birgt
bestimmte Vorteile wie den Erhalt aller Bestandteile des Lebensmittels ( Vitamine,
Mineralien), eine aggressivere Magensäure, die allen Bakterien und Parasiten strotzt,
was aber für Hunde mit einem Problem der Übersäuerung wiederum nicht ganz so
von Vorteil ist, usw.

Auch gekochte Lebensmittel enthalten noch genügend ihrer Bestandteile, denn der
Mensch kocht seine Lebensmittel ebenfalls und leidet deshalb nicht an Vitamin- oder
Mineralienmangel. Oft erhalten die gekochten Rationen eine höhere Akzeptanz, da
sich der Geruch der Lebensmittel verändert. Frisches rohes Fleisch hat praktisch
keinen Eigengeruch, interessanter wird das Futter für den Hund durch den Anteil von
Innereien.
Egal für welche Art der Ernährung man sich entscheidet, beide bieten nur Vorteile
für den Hund, die sich in Gesundheit, Aktivität und Wohlbefinden ausdrücken.
Sehr wichtig ist die Herkunft der Rohstoffe mit denen man die Nahrung für den Hund
zubereitet.

Wie in allen Bereichen menschlichen Handelns gibt es natürlich auch im Bereich der
gesunden Hundefütterung eine Industrie, die mit der wertvollen Ware Fleisch handelt.
Deshalb ist es auch hier wichtig aus Gründen der Ethik und Qualität die
Bezugsquellen des Fleisches eingehend zu hinterfragen.
Denn immer wenn die Nachfrage das Angebot bestimmt, dreht es sich letztendlich
um den Preis der Ware. Und die Nachfrage nach Fleisch ist in den letzten Jahren
sehr stark gestiegen, leider zum Nachteil der Qualität! Hat man den Anspruch den
Hund gesund zu ernähren, denn dazu hat man sich ja bei der artgerechten
Ernährung entschieden, sollte das verwendete Fleisch ebenfalls von gesunden,
artgerecht gehaltenen Nutztieren stammen. Und das hat eben seinen Preis.
Günstiger ernährt man seinen Hund mit dieser Art der Ernährung eher nicht, aber
das kann man auch nicht ernsthaft erwarten.
Die Branche der Rohfleisch für Hunde Anbieter boomt und so ist es für den
Verbraucher gerade bei Käufen über das Internet oft schwierig herauszufinden wie
die Qualität des Fleisches wirklich ist. Oft werden undefinierbare Fleisch – Mixe
angeboten bei denen der Laie nicht mehr erkennen kann um welches Fleisch es sich
überhaupt handelt.
Wenn möglich sollte man versuchen vor Ort zu kaufen und am besten ganze
Fleischstücke, so hat man die beste Möglichkeit die Qualität zu überprüfen.

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